Mayas Schicksal ist ganz sicher kein Einzelfall: Sie wurde einst von einer Familie als Pony fürs Kind angeschafft. Als die Tochter erwachsen wurde und eine Ausbildung begann, war Maya plötzlich überflüssig. Die Familie, die sie einst vom Pferdemarkt in Hamm zu sich holte, bemühte sich aber zumindest darum, Maya in ein gutes Zuhause zu vermitteln. Das gestaltete sich schwierig, denn wer möchte schon ein altes, krankes Shetlandpony, das monatlich nur Geld kostet und von dem man keinen Nutzen hat?
So kam Maya 2014 im Alter von 20 Jahren zu uns. Übrigens: Viele Ponys haben nicht so viel Glück. Sie führt der letzte Weg dann zum Schlachter.
Maya ist sehr verschmust und holt sich tägliche Streicheleinheiten bei uns ab. Sie kann aber auch eine kleine Diva sein. Wenn wir beispielsweise auf den Sandplatz kommen, drängelt sie sich immer in den Vordergrund und lässt die anderen beiden Ponys Luise und Mucki nicht in ihre bzw. unsere Nähe. Sie möchte uns und alle Streicheleinheiten für sich allein haben. Auch wenn es ums Essen geht, kennt Maya keine Freunde und kann ganz schön herumzicken. Von diesen Momenten abgesehen, hängt sie sehr an Luise und Mucki und ist meist in der Nähe der anderen Ponys zu finden.
Maya freut sich über tolle Menschen, die ihr Leben auf Charly's Ranch mit einer Patenschaft unterstützen möchten.
Leider leidet Maya am Equinen Cushing Syndrom (ECS), der häufigsten Hormonstörung bei Pferden. Cushing betrifft überwiegend ältere Pferde und Ponys. Etwa jedes fünfte Pferd über 15 Jahren ist von dieser Erkrankung betroffen. Die Krankheit ist chronisch fortschreitend und kann nicht geheilt, aber zumindest erfolgreich behandelt werden.
Es bedarf einer besonderen Fütterung, damit sie keine Hufreheschübe bekommt. Die Hufrehe, eine Erkrankung der Huflederhaut, ist sehr schmerzhaft, Pferde, die daran erkranken, können kaum noch gehen. Eine Tierärztin aus der Tierklinik in Telgte sagte uns mal, ein Pferd mit Hufrehe muss sofort behandelt werden, denn diese Schmerzen sind schier unerträglich. Daher beobachten wir Maya immer sehr genau.
Zudem hat Maya arthritische Veränderungen in den Sprunggelenken. Aufgrund dieser Spat-Erkrankung musste sie vom Hufschmied einen besonderen Beschlag bekommen, damit die Entzündung in den Sprunggelenken heilen konnte. Mittlerweile läuft sie wieder ohne Hufeisen und kommt gut klar. Es dauerte aber ein Jahr und drei Monate, bis Maya endlich lahmfrei war. Mehrfach mussten wir mit ihr zur Untersuchung und Behandlung in die Tierklinik. Die Kosten für die beiden Medikamente (Corticosal von Navalis und Hyaloral von Vetfit) belaufen sich monatlich auf rund 100 Euro. Aufgrund ihrer Erkrankungen wird Maya darüber hinaus möglichst eiweißarm und zuckerarm ernährt. Sie bekommt getreidefreies Müsli von Agrobs, Alfalfa von Dodson & Horrell und natürlich gutes Heu.